Freitag, 14. Juni 2013

Frühling, Sonne, Pflanzzeit - wo ist mein Garten?

Manchmal geht dann doch zügig voran...

Anfang April - siehe Bericht dort - zog es sich hin, bis die Gärten, die Straßen und allgemein, die Außenanlagen, nach und nach angelegt wurden. Doch intensive Kommunikation mit der Bauleitung sorgte für ein gehöriges Plus an gegenseitigem Verständnis und schlussendlich auch für Fortschritt.

Ich musste mehrfach nach einem genauen Zeitplan für die Fertigstellung fragen, den gab es dann schließlich und eingehalten eingehalten wurde er aus. Die Straßen und Wege kamen voran, die fehlenden Arbeiten an der Nachbarzeile konnten abgeschlossen werden, daraus folgte für uns: Ein Weg, weitere Abwasserkanäle, Nivellierung des Grundstücks, tonnenweise Oberboden und die Markierung der Grundstücksgrenzen.

Das Wichtigste war für die meisten der Oberboden, denn erst mit dem konnte die Bepflanzung beginnen und der Zaunbau beginnen. Für Erstaunen hat in dem Zusammenhang die Info der Bauleitung gesorgt, dass der Oberboden erst aufgebracht werden konnte, nach dem er "beprobt" wurde. Was auch immer die Richtlinie für diese Beprobung vorsieht - man sollte sich vorsehen. Mit drei Spatenstichen grub ich direkt drei große, grobe Glasscherben aus. Bei den Nachbarn gab es ganz ähnliche Bodenproben.


Die prompte Recherche im Netz nach Qualitätsstandards für den Oberboden - "Mutterboden" ist mehr als geprahlt und kein fest definierter Qualitätsbegriff - ergab, dass es keine echten Definitionen gibt. Ich fand lediglich das Zitat eines nicht näher benannten Umweltamtes: "Der Begriff "Mutterboden" ist kein technischer Fachbegriff im klassischen Sinne, sondern bezeichnet als umgangssprachlicher Terminus den obersten humosen und belebten Bodenhorizont. Er ist auch als Qualitätsbegriff eingeführt und in diesem Sinne reich an organischen Materialien und frei von Fremdstoffen. Zu den Fremdstoffen können zweifellos die Glasscherben, eher weniger die Steine gezählt werden. Wenn Ihr Bauträger keine detaillierte Klassifizierung des Bodenmaterials im Vorfeld der Auffüllung zugesagt hatte, wird man sich wohl nur auf eine relativ "weiche" Definition von Mutterboden beziehen können." (Quelle: http://www.bauexpertenforum.de/showthread.php?17198-Beschaffenheit-des-Erdreichs-im-Garten) Und damit muss nun jeder selbst wissen, was er/ sie damit macht. Einfach im Kaufvertrag nachlesen, was genau die Baubeschreibung verspricht. Nur das zählt... Kleine Kinder würde ich jedenfalls auf dem blanken Oberboden nicht mehr spielen lassen. Die offenbar geringe Qualität verursacht dann doch nochmal Kopfschütteln...wie kann man sowas verbauen?

Wir bekamen dafür recht schnell unseren Rollrasen geliefert und verlegt (wieder ein fremder Anbieter). Der wuchs zügig und prächtig an (der Rasen, nicht der Anbieter) und seither "darf" ich wöchentlich mähen.


Die Bauleitung hat, wie gesagt, den Zeitplan eingehalten und so konnten wir rechtzeitig auf der von einer schon vormals erwähnten Fachfirma errichteten Terrasse Geburtstag feiern. Ziel erreicht! 

Doch wirklich fertig sind wir damit immer noch nicht. Jene Außenanlagen, die der Gemeinschaft gehören, sind noch nicht fertig. Mühsam ist es... Die Straße ist vielleicht zu 50% ihrer Gesamtlänge fertig. Die weiteren Parkplätze fehlen, Beschilderung und Beleuchtung ist auch noch nicht vorhanden. Der Kleinkindspielplatz ist noch nicht gepflegt und nicht nutzbar. Aber bis Ende des Monats soll das alles fertig sein.

Kleiner Streich am Rande: Sämtliche Straßenschilder wurden mit einem Tippfehler geliefert und montiert... 

Es bleibt also spannend, ab wann ich wirklich vermelden kann: Check! Gesamtvertrag erfüllt, ab jetzt heißt es wohnen, genießen, pflegen - und immer schön rechtzeitig Mängel melden und beheben lassen. 

Fortsetzung folgt.


Freitag, 12. April 2013

Außenanlagen braucht es auch noch...

Wenn er auch lange hat auf sich warten lassen, so lässt sich nicht leugnen, dass der Frühling da ist. Hurra!!

Geneigte Leser werden sich erinnern, dass am Tag der Übergabe längst nicht alles fertig war, was wir gekauft haben. Aber natürlich hatten wir den vollen Kaufpreis bereits bezahlen müssen und für den Rest eine Garantie bekommen.

So sind die Außenanlagen wie die Privatstraße, die Vorgärten, zu Zuwegung, die Gärten uvm. noch nicht vorhanden. 

Also stehe ich jetzt, nach dem langen Winter, in regem Kontakt mit den Gewerke-Verantwortlichen und warte, wie die Nachbarn, darauf, dass der Garten und die Terrasse noch in diesem Frühjahr genutzt werden können. Es ist Zeit zu pflanzen und natürlich möchte jeder neue Eigentümer schnellstmöglich in seinem kleinen Garten sitzen, die Kinder toben und den Grill rauchen lassen. 

Wir beobachten den Fortschritt täglich ganz genau. Es sind drei Bagger im Einsatz und Steine kommen - die Straße wird gemacht. Ok, aber ganz ehrlich, was ist den Eigentümern wohl wichtiger, Garten oder Straße? Da sind sich wohl alle einig... Was am dringlichsten ist, sind die Gärten, der Mutterboden, die Trennwände an den Terrassen und die Terrassen selbst. Fraglich auch, warum nicht einfach beides parallel gemacht wird...

Trotz mehrfacher Nachfrage bekommen wir keine Aussage über den genauen Zeitplan, welche Dinge bis wann fertig gebaut werden und in welcher Reihenfolge. Es heißt lediglich - es geht von der oberen Reihe weiter zu unserer. 

Was mich erstaunt, ist, dass die Bauleitung uns beruhigen möchte, die Bauarbeiter stünden "Gewehr bei Fuß". Sobald das Wetter es zulasse, werde mit mehreren Teams daran gearbeitet die Außenstände zu begleichen. 

Ein Protokoll...

8.4. Das Wetter passt. Drei Mann setzen Kantsteine, pflastern eine Zuwegung und einen Carport. Von mehreren Teams im Einsatz leider noch nichts zu sehen.

9.4. Das Wetter passt weiterhin. Wir bekommen unseren Mülltonnenstellplatz und den Fahrradständer. Sehr schön, sehr schnell, sehr problemlos. Allerdings haben wir auch bewusst eine Fremdfirma beauftragt... Die haben das großartig gemacht und waren günstiger. Am Nachmittag sind nur wenige Bauarbeiter in Sicht und machen vor allem Pause.

10.4. Das Wetter ist gut. Die Straße wird gemacht. Fünf Mann, ein Bagger, ein Verdichter. Am Ende des Arbeitstages sind 4 Meter Straße geschafft. Ist das viel? 

11.4. In den Gärten ist kein Fortschritt erkennbar. Weiterhin nutzen Baufahrzeuge die Gärten als Rennbahn und verdichten so den aufgetauten Boden. In der besagten oberen Häuserreihe sind künftige Terrassen mit Kantsteinen eingefasst. Doch das Gelände ist nicht abgestützt, der Mutterboden fehlt. Der Fußweg ist und bleibt ein Sandpfad. Immerhin, unsere Terrassenwände bekommen eine Abdeckung aus Granit, ein kleiner Fortschritt.

12.4. Am Nachmittag scheint frei zu sein oder Feiertag?! Klar, "Freitag ab eins, macht jeder seins." Kein Arbeiter auf der Baustelle zu sehen, alle Fahrzeuge stehen still.

Nach einer Woche bleibt zusammenzufassen, dass es hier und da weitergeht. Gut so. Worauf ich immer noch warte, ist die verbindliche Zeitplanauskunft. Und was den Fortschritt angeht... Es mutet noch an, als wenn man fünf Plättchen in einem Tausend-Teile-Puzzle zusammengesetzt hätte und die Ungeduld wächst.

Es wird Zeit für ein Wunder - oder besser noch für hartes Ranklotzen. An Himmelfahrt brauchen wir Terrasse und Garten, nutzbar... 

Ich werde weiter berichten!

Montag, 28. Januar 2013

Eingezogen...

Ja, wir sind umgezogen! Trotz einer stolzen Mängelliste ist das Haus grundsätzlich bewohnbar. Wir haben es warm, die Küche ist eingebaut, Wasser läuft und so weiter... Aber... Schon in den ersten Tagen offenbaren sich diverse verdeckte Mängel. 

Erfahrungen und Lehre... 

Apropos Küche. Schön sieht sie aus, nach meinem Geschmack jedenfalls. Doch leider ließ sich der Toaster nicht anschließen. Bei jedem Gebrauchsversuch flog im Keller die Sicherung raus - Peng! Kurzschluss. Na, da wird doch nicht einer die Kabelage falsche zusammengeschlossen haben? Doch.

Apropos zusammengeschlossen. Im Dachgeschoss funktioniert keine der vier Steckdosen. Huch, wieso denn nicht? Ich prüfe alle Sicherungen - ohne Ergebnis. Der Elektriker kommt, prüft, schaltet und misst und muss dann feststellen... "Hmmm, da wurde ein Kabel vergessen. Die Verbindung zu den Steckdosen besteht gar nicht." 

Als Folge wird der Putz aufgestemmt und das Kabel neu verlegt. Sieht natürlich alles andere als schön aus, aber der Elektriker verweist auf den Maler, der das schon wieder hinbekäme. Am nächsten Tag stelle ich fest, das bei der Mängelbeseitigung eine stromführende Dose einfach offen gelassen wurde und die Kabel aus der Wand hängen...



Und so geht es weiter... Der Sicherungskasten im Keller ist nicht richtig beschriftet. Die Fußbodenheizung ist falsch verkabelt, so dass es in der Küche warm wird, wenn ich im Flur aufdrehe oder im Wohnzimmer warm wird, wenn ich im Gäste-WC aufdrehe. Und das sind lange nicht alle Mängel.

Es bleibt also extrem spannend und langweilig wird uns nie. Gut so, denn Ablenkung durch so profane Dinge wie das Fernsehen ist uns nicht vergönnt. Kabel Deutschland hat seine kleine Smart Card geschickt, damit wir künftig diverse Sender in HD Qualität sehen können. Nein, könnten. Wenn, ja wenn, der der Anschluss funktionieren würde. Im Keller hängen lose die Datenkabel aus der Wand. Der Hausanschluss von Kabel Deutschland ist verwaist. Also muss der Elektriker erst noch alles anschließen. Sieht hinterher auch toll aus, ein Patch wurde angebracht, damit die TV Signale in alle Zimmer gehen - nur... Es kommt nix an. Nach Rücksprache mit Kabel Deutschland müsste mindestens das analoge Kabelsignal ankommen. Kommt aber nicht. Kein Anschluss in dieser Dose. Und auch in keiner anderen... Lösung erstmal nicht in Sicht.


Ach ja, dann sind da noch unsere Freunde von der telefonischen Kommunikation. Der rosa Riese. Das T. Auch die Deutsche Telekom hat einen Hausanschluss gelegt. Einen Tag nach unserem Einzug kam ein freundlicher Anschlusstechniker, klemmte Kabel, maß Datenfluss und erklärte, dass alles gut sei und ich meinen Router anschließen könnte. Gehört, getan. Dummdidumm... Kommt nur nix. Der Router installiert sich wie geplant - und meldet, dass kein Sprachsignal aus der Leitung kommt und auch kein DSL. Toll! 

Also rufe ich Vodafone als meinen Festnetzprovider an und erkläre das Problem. Die lösen eine Messung aus und noch eine und halten eine Rückfrage und noch eine. Und dann, ja, Ei des Kolumbus - es muss nochmal ein Techniker kommen. Scheinbar stimmt was mit der Leitung nicht. Ärgerlich, aber nicht zu ändern. Also, Termin vereinbart. Abgewartet und wer kommt nicht zum Termin? Der Techniker. Der übrigens von der Telekom verantwortet wird, nicht von Vodafone. Begründung: Die Adresse sei nicht auffindbar. Ach so. Na, gut, dass der Kollege vorher da scheinbar cleverer war. Ärgerlich, weil wir wieder Zeit verdaddelt und weiterhin kein Internet im Haus haben. Schnell mit Vodafone einen neuen Termin gemacht, den Zugang zum Haus erklärt - und eine Woche gewartet... Und da, in der Tat, eines Samstags, kommt der freundliche T-Mann mit seinem Werkzeug. Natürlich schiebt er alle Schuld auf den dämlichen Kollegen, es sei doch ganz leicht hierher zu finden. Also misst er im Keller und misst und misst und sagt: "Mist!" Hier kommt nix an, das muss an der Straßenleitung liegen. Sprachs und zog davon mit dem Hinweis, dass ich nichts mehr machen müsste. Er würde das draussen korrigieren, dann ginge es. Ich frag' noch, warum der Anschlusschef dann erklärt hatte, dass seine Messung ok war und DSL mit 6000er Leistung bestehen würde... Da müsse der sich geirrt haben, ist die Antwort und der Kollege verschwindet im Schneetreiben. Nach einer Stunde - nix geht auf dem Router. Nach sechs Stunden, auch nix. Am nächsten Morgen ruft Vodafone an und fragt, ob das Problem gelöst sein. Nö. Isset nich. Also misst der Kollegen auch noch mal, Fernmessung, Ferndiagnose, fern von normal oder akzeptabel. Boah! Nein, kommt dabei heraus, jetzt hätte er festgestellt, dass gar nix durch die Leitung ginge. Offensichtlich hat der ambitionierte Kollege am Straßenanschluss alles nur schlimmer gemacht. Mir fehlen die Worte! Nicht überraschend, es muss ein weiterer Termin mit dem tollen T gemacht werden, wieder eine Woche warten. 

Nun, am Ende stellt sich raus, dass die Kabel nicht richtig verlegt waren und rein physikalisch keine Kontakte bestanden. Naja, dann kann natürlich nichts schalten oder klingeln. 

Wir haben also so unsere Startprobleme - und die Lehre daraus ist: Als Bauherr musst du dich in jedes Gewerk ein gutes Stück weit einarbeiten, um nicht hinterher doof in die Röhre zu schauen. Und in Sachen Dienstleister gilt wie eh und je: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser! Bei aller gebotenen Höflichkeit: Als Kunde muss man das, wofür man teuer bezahlt, auch mit klarer Ansage einfordern.